Thema Akt |
Eine Einführung von Kerstin Nieke
Aktzeichnen bietet unerschöpfliche Sichtweisen auf den unbekleideten menschlichen Körper und bei Birgit Schlechtriemen offenbart sich den Bildern vor allem eine Magie, ein Dialog zwischen Modell und Künstlerin. Ihre Arbeiten versteht sie als einen weiteren Baustein der Bedeutungskultur des Aktes. Historisch in der klassischen Aktmalerei werden die Frauen sehr häufig als passive durch Männeraugen projizierte Abbilder und nicht individuelle Personen auf die Leinwand gebracht. Ganz anders in den hier gezeigten Arbeiten: Der Akt zeigt eine Kommunikation - eines ohne Worte intimen Prozesses zwischen der Malerin und dem Modell - was in den unterschiedlichen Stilen und Techniken für den Betrachter erlebbar wird. Schauen wir Das Bild der Fatima an: Es zeigt uns eine zarte Fleischlichkeit, in dem der Umhang die Nacktheit eher betont als einhüllt. Eingebettet in eine kulturerzählende Umgebung strahlt uns die Stärke einer aktiven Frau entgegen. -Authentisch-. Voller Energie finden wir bei den tanzenden Männern eine Auflösung in wilder Abstraktion, ein sehr spontan eingefangener Moment, wir sehen förmlich den Pinsel tanzen. Die Vielfalt der Akte erklärt die große Bandbreite der emotionalen Zustände ohne Worte. Lauschen sie der Stille und der Lautheit in allen Tönen. |